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Ein bezaubernder Kammermusikabend unter dem Titel „Freundschaft“

Am 14. März 2025 erlebte das Publikum einen außergewöhnlichen Kammermusikabend, dargeboten von herausragenden Solistinnen und Solisten des BRSO. Unter dem Titel „Freundschaft“ präsentierten die Musikerinnen und Musiker ein Programm voller Tiefe, Emotion und musikalischer Raffinesse.

Den Auftakt bildete das Streichquartett in a-Moll, op. 51 Nr. 2, eines der eindrucksvollsten Werke von Johannes Brahms. Dieses Werk zählt zu den herausragendsten Kompositionen der Quartettliteratur und besticht durch seine melancholische Grundstimmung, sowie seine kunstvolle motivische Verarbeitung. Herr Gieron beschrieb es treffend als eine „Verneigung vor dem Komponisten“. Brahms, der privat oft von Einsamkeit und innerer Zerrissenheit geprägt war, schrieb seine erste Sinfonie erst mit 44 Jahren und vollendete lediglich drei Streichquartette – darunter dieses ergreifende Werk in a-Moll. Seine Kompositionsweise zeichnet sich durch die Verarbeitung kleinster musikalischer Motive aus, die er kunstvoll variierte und weiterentwickelte. Gerade in diesem Quartett wird Brahms’ emotionale Welt in berührender Weise hörbar.

Ein faszinierender Kontrast dazu war das "Adagio" des zeitgenössischen Schweizer Komponisten Philippe Racine. Dieses Werk wurde auf Wunsch eines renommierten Schweizer Cellisten als Einleitung zu Schuberts Streichquintett komponiert. Eine besondere klangliche Eigenheit beider Werke ist die Besetzung mit zwei Celli – eine für die Kammermusik eher seltene Konstellation, die eine außergewöhnliche klangliche Tiefe erzeugt. Die Übergänge zwischen den beiden Werken gestalteten sich nahtlos, sodass sich das "Adagio" organisch in das anschließende Streichquintett C-Dur D. 956 von Franz Schubert einfügte.

Schubert, der dieses Meisterwerk nur wenige Wochen vor seinem viel zu frühen Tod im Alter von 31 Jahren vollendete, konnte die Uraufführung selbst nicht mehr erleben. Zeit seines Lebens blieb ihm der große Erfolg versagt; seine Musik erklang hauptsächlich in privaten Salons. Dennoch zählt dieses Quintett heute zu den erhabensten und tiefgründigsten Werken der Kammermusik. Es ist eine musikalische Reflexion seines Lebens, ein Werk voller Sehnsucht, Tragik und Schönheit. Besonders der zweite Satz – berühmt für seine scheinbar endlose, schwebende Melodielinie – vermittelt einen Eindruck von Schuberts innerer Vorstellung eines glücklichen Lebens.

Die Darbietung der Musikerinnen und Musiker war von höchster Präzision, Hingabe und emotionaler Tiefe geprägt. Mit ihrer einfühlsamen Interpretation verliehen sie den Werken eine außergewöhnliche Strahlkraft und nahmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise voller Intensität und Schönheit.

Text und Fotos: Sabine Hauser


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