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19. Schlosskonzert Tegernsee am 17. September 2024 bei Herzogin Anna

In den vergangenen Jahren, seit Herzogin Anna die FSO-Mitglieder immer wieder großzügig zu sich an den Tegernsee eingeladen hatte, waren es fast ausschließlich StipendiatJnnen der BRSO-Akademie, die beide Konzerte an den verschiedenen Daten eröffneten; am zweiten Tag folgten dann BRSO-Mitglieder in den verschiedensten „Formationen“ mit den unterschiedlichsten Komponisten und deren Werken.

Im Jahr des 19. Und 20. Schlosskonzertes aber veränderte sich die Reihenfolge: für den ersten Abend am Tegernsee hatte sich ein BRSO-Streichquartett mit Werken von Joseph Haydn und Alexander Borodin angekündigt, der darauffolgende Abend sollte wieder ein Überraschungskonzert mit selbst zusammengestelltem Programm samt Moderation eines der Akademisten werden.

Am 17. September 2024 abends begrüßte uns Herzogin Anna als Gastgeberin in ihrem prachtvollen Saal des Schlosses mit sehr nachdenklichen Worten über Sinn und Auswirkungen solcher Veranstaltungen, auch bestehende Zweifel daran sprach sie deutlich an. Danach übernahm Wolfgang Gieron die Moderation. Er begrüßte seine ehemaligen Orchesterkollegen und stellte die beiden geplanten abendlichen Werke vor.

Zu Beginn erfuhren wir Genaueres über das Streichquartett Nr. 20/4 – eines der sogenannten „Sonnenquartette“ vom „Vater der Streichquartette“, wie Joseph Haydn (1732-1809) genannt wurde. Hatte er doch den Grundstein mit seinen 68 Streichquartetten gelegt, an dem sich später alle Komponisten wie Mozart, Beethoven und auch Schubert orientierten (und oft auch an dieser Vollkommenheit verzweifelten!!). In diesem Quartett zeigten Michael Friedrich (1. Violine) Stefan Hoever (2. Violine), Mathias Schessl (Viola) ihr jahrelang gepflegtes brillantes Zusammenspiel, das durch Sakaya Studer am Violoncello wunderbar ergänzt wurde. Besonders der dritte Satz dieses Quartetts, das Haydn mit der Bezeichnung „Menuet a la zingarese -Allegretto“ bezeichnete, wird durch seinen Schwung, seine temperamentvolle Interpretation lange in unserem Gedächtnis bleiben!

Dass Alexander Borodin (1833-1887), weltweit bekannt durch seine „Polowetzer Tänze“ aus seiner Oper „Fürst Igor“, eigentlich im ursprünglichen Beruf zum Mediziner und organischen Chemiker ausgebildet worden war, war für die meisten Anwesenden vollkommen neu, wie man während der Erklärungen von Wolfgang Gieron an den erstaunten Gesichtern erkennen konnte. Erst seine Bekanntschaft mit anderen russischen Komponisten wie (u.a.) Michail Glinka, Modest Mussorgski oder Nikolai Rimski-Korsakov ab 1864 ließen ihn abends noch komponieren, was er in seinem kurzen Leben von knapp 54 Jahren nie als Anstrengung, sondern als “Befreiung und zur Ruhe kommen, eine Erholung von den offiziellen Pflichten als Professor und Wissenschaftler“ bezeichnete. Hier beeindruckten unsere KünstlerJnnen besonders nachdrücklich im zweiten und dritten Satz der Aufführung des für viele der Zuhörer bis dahin unbekannten Werkes.

Mit langanhaltendem intensivem Beifall wurde das Quartett immer wieder auf die Bühne geklatscht, bis Herzogin Anna sich zu Wort meldete, und ihren und unser aller Dank mit ihren bei den Empfängern so begehrten, liebevoll zusammengestellten „Überlebenspaketen“ zeigte. Dass dabei ihre Bitte um Spenden für die Jugendausbildung ebenso wie das schon zur Tradition gewordene Treffen mit den Musikern danach im Vorraum des Bankettsaales gern angenommen wurde, zeigte die rege Beteiligung an diesem Abend.


Text: Barbara Klingan
Fotos: Barbara Klingan und Eberhard Hauser


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