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16. Schlosskonzert am Tegernsee am 28. September 2022 mit Solisten des BRSO

Am Tag darauf durften wir das 16. Schlosskonzert erleben, an diesem Abend mit Solisten des BRSO. Auf ihrem Programm standen Quartette von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven, von zwei Meistern der Wiener Klassik.

Nach kurzer Begrüßung durch unsere Gastgeberin Herzogin Anna bat der neue FSO-Vorsitzende Wolfgang Gieron um das Wort, stellte sich vor und nahm gleichzeitig die Gelegenheit wahr, seine ehemaligen Orchester-Kollegen zu begrüßen, mit denen er uns als Zuhörern nicht nur lange Jahre gemeinsam Werke aller Musikrichtungen nahegebracht hatte, sondern auch viele Male als Orchester-Vorstand gewählt worden war. Wolfgang Gieron verstand es großartig, uns diese beiden Quartette zu erklären: das sogenannte „Dissonanzen-Quartett“ von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethovens Streichquartett Nr.4, c-Moll op. 18/4. Beide Komponisten waren in der Wiener Klassik „beheimatet“ und Verehrer, ja sogar Schüler Joseph Haydns.

Die 6 „Haydn-Quartette“, von denen als letztes das Dissonanzen-Quartett, KV 465, kurz vor Mozarts 29. Geburtstag von ihm vollendet worden war, zeigten in diesem Werk eine Ausnahme von dem seiner Zeit von Haydn festgelegtem Maßstab: hier nämlich ließ der Komponist den 1. Satz ungewöhnlicherweise mit einem Adagio einleiten, der in ein Allegro mündete. Seinen außergewöhnlichen Namen erhielt das Quartett wohl, wie ein damaliger Kenner es beschrieb, dass „die ersten 8 – 9 Tacte dieser Einleitung schon gleich nach dem Erscheinen……..große Sensation erregt und den Ohren der Hörer wohl nicht recht behagen wollten..“. Dabei war man sich anfangs auch gar nicht sicher, ob…“vielleicht der (Noten)-Stich nicht fehlerhaft wäre…“.

Das konnte man von Ludwig van Beethovens Streichquartett op.18/4, entstanden 1799, nicht behaupten, das der (auch) 29-jährige Beethoven dem Fürsten Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz gewidmet hatte. Man nahm an, da Entwürfe dazu in Beethovens Skizzen-Büchern fehlten, dass ein solcher Entwurf noch in Bonn, also vor seiner Wiener Zeit, entstanden sein könnte, dieser aber dann verloren gegangen war.

In Beethovens Quartett, fast durchwegs – bis auf den zweiten Satz – in c-Moll gehalten, werden immer wieder Ähnlichkeiten zu einer seiner berühmten Klaviersonaten, nämlich der „Pathétique“ (ebenfalls in c-Moll), erkennbar, dies dann auch im vierten Satz.

Begeisterung mit ihrem meisterlichen Spiel erregten die drei Herren Michael Friedrich (1. Violine), Stefan Höver (2. Violine) und Matthias Schessl (Viola). Unglaubliches Können aber bewies die schon am Vortag bei den Stipendiaten aufgetretene Akademistin Nicola Pfeffer (Violoncello), die diese beiden Quartette mit ihren erfahrenen Kollegen in einer unglaublich kurzen Zeit von wenigen Tagen einstudiert hatte. Oder, wie Wolfgang Gieron in seinen Dankesworten augenzwinkernd meinte, dass durch ihren jugendlichen Schwung das ganze Quartett „erheblich verjüngt worden sei …“.

Auch dieser Abend erhielt einen schönen Abschluss im gemeinsamen Gespräch im Vorraum des Bankettsaals, wo sich die Konzertbesucher mit der jungen Musikerin und ihren drei Kollegen ausführlich unterhalten und sich bei ihnen für den Kunstgenuss bedanken konnten.

Unser Dank aber gilt einmal mehr Herzogin Anna für ihre großartige und großzügige Gastfreundschaft. Wir freuen uns schon heute auf das nächste Treffen am Tegernsee!

Text: Barbara Klingan
Fotos: Ludwig Baum


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