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18. Schlosskonzert Tegernsee bei Herzogin Anna am 20. September 2023

Am zweiten Abend, zu dem Herzogin Anna zum 18. Schlosskonzert eingeladen hatte, spielten traditionsgemäß nach den Akademie-Stipendiaten am Vortag nun Mitglieder des BRSO; dieses Mal ein Streich-Quartett mit den Herren Korbinian Altenberger und Stephan Hoever (Violine), Mathias Schessl (Viola) und Jan Mischlich (Violoncello).

Nachdem Herzogin Anna ihre zahlreich erschienen Gäste – darunter auch neun JUNGE FREUNDE des FSO – begrüßt hatte, erbat Wolfgang Gieron als FSO-Vorsitzender das Wort. In seinen Ausführungen erzählte er, dass diese beiden auf dem Programm stehenden Streich-Quartette, das sogenannte „amerikanische Quartett“ von Antonin Dvorak und „der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert zu den schönsten und intensivsten in der Quartett-Literatur gehörten. Seine ehemaligen BRSO-Kollegen hätten ihm gern seine Bitte erfüllt, an diesem Abend die beiden so berührenden Kammermusik-Werke zu spielen.

Das „amerikanische Quartett“ in F-Dur, op. 96 für 2 Violinen, Viola und Violoncello entstand im Sommer 1893 in den USA, als Antonin Dvorak nach NY als Direktor des National Conservatory of Music of America berufen worden war. Dvorak komponierte dieses Quartett in einem Monat in Spilville, wohin ihn dort lebende tschechische Landsleute eingeladen hatten. Es war, so hatte der Komponist auf der Partitur vermerkt, seine zweite in den USA entstandene Komposition nach der „Symphonie aus der Neuen Welt“; als Zusatz schrieb er: „Gott sei´s gedankt - es ist schnell gegangen - ich bin zufrieden.“
Das Quartett beschreibt in seinen vier Sätzen „Allegro – Lento - Molto vivace und - vivace ma non troppo“ Dvoraks Empfindungen , die er in der ländlichen Stille im Gegensatz zu der lärmenden Großstadt NY empfand.
(Die Ur-Aufführung dieses oft mit Anklängen an Beethovens 6. Symphonie, der „Pastorale“, verglichenen Werkes, spielte am 1. Januar 1894 in Boston das Kneisl-Quartett.)

„Der Tod und das Mädchen“, Streichquartett Nr. 14 in d-moll von Franz Schubert, entstand in einer Zeit, in der Schubert vergeblich versuchte, in Wien als Opernkomponist Anklang zu finden, was ihm nicht gelang. Auffallend an diesem Quartett, das auf ein Gedicht von Matthias Claudius zurückgeht, und zu dem Franz Schubert 1812 schon ein sogenanntes „Kunstlied“ mit dem Titel „der Tod und das Mädchen“ komponierte, ist, dass bis auf den 2. Satz alle anderen 3 Sätze in d-moll stehen, selbst das Scherzo des dritten Satzes. Die private Darbietung in der Wohnung eines Wiener Freundes erfolgte 1826, während die öffentliche Aufführung erst 7 Jahre später in Berlin stattfand.

Großer Beifall der gebannt zuhörenden Gäste für diesen Abend, an den sich noch ein großzügiger Empfang im Vorraum des Bankettsaales anschloss. Die Gäste machten von der Möglichkeit, sich noch mit den Musikern und auch untereinander zu unterhalten, reichlich Gebrauch.

Für diese beiden unvergesslichen Tage am Tegernsee, die noch lange in uns nachwirken werden, bedanken wir uns bei Herzogin Anna als so wunderbare Gastgeberin sehr herzlich und freuen uns schon auf das nächste Jahr, wo wir einen „runden Geburtstag“ mit dieser großartigen Idee feiern können.

Text und Fotos: Barbara Klingan


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