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17. Schlosskonzert Tegernsee am 19. September 2023 bei Herzogin Anna

Vier großartige und den meisten BesucherInnen doch unbekannte Werke brachten elf junge Stipendiaten, die gerade erst zwei Monate in der BRSO-Akademie in München zusammenleben, zum 17. Schlosskonzert am Tegernsee mit. Herzogin Anna hatte auch heuer zu diesem begehrten festlichen Abend eingeladen und die Vor-Freude der FSO-Mitglieder war schon beim Einlass zu spüren!
Nach der herzlichen Begrüßung von Herzogin Anna führten zwei der neuen Akademisten, Patricia Cordero und Christian Freimuth durch ein von Mozart bis in die Jetzt-Zeit führendes und selbst ausgewähltes Programm. Christian bedankte sich bei unserer Gastgeberin für diese Einladung und wies darauf hin, dass dieser Abend, dieses Konzert ein besonderes sei. Nicht nur für seine spanische „Kollegin“, sondern für alle Stipendiaten . Denn sie dürften in der Akademie ihre neue Ausbildung beginnen und heute und hier doch zum ersten Mal ihr Können vor einem interessierten Publikum öffentlich so richtig „anwenden“.
Patricia aus Spanien begann nach ihrer in Englisch gehaltenen Begrüßung den Abend auf ihrem Instrument, der Violine, zusammen mit Omar Itzhak Posti (Oboe) und einer Bearbeitung ausgewählter Arien aus Mozarts „Zauberflöte“. Vorher hatte die junge Geigerin noch vor allem auf Arien hingewiesen, bei denen besondere Merkmale wie etwa der Zorn, die Rachsucht von Paminas Mutter, der Königin der Nacht, oder auch der optimistische Blick Papagenos auf das Leben in seiner Vogelfänger-Arie zu erkennen waren. Die Betreuung durch die beiden Orchestermitglieder Thomas Reif (Violine) und Emma Schied (Oboe) zeigte hier schon wunderbare Erfolge, so hinreißend musikalisch zeigten die beiden Stipendiaten ihr Können bei diesem (eigentlich ursprünglich für zwei Flöten gedachten) Werk.
Das nachfolgende Streichquartett Nr. 3 in D-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy, in das uns Patricia mit den Worten Robert Schumanns einführte, der „Mendelssohn als den Mozart des 19. JHdts. bezeichnet hatte“, wurde uns Zuhörern durch ihre kurzen Erklärungen nahegebracht. Dabei war besonders der Hinweis der Akademistin für uns Laien wichtig, wie der Komponist nicht nur die vier Sätze aufgebaut hatte, sondern auch der Tipp, dass im brillanten Finale mit dem sogenannten „Saltarello“ – einer Art Fest-Tanz des 16. Jahrhunderts – Hinweise auf Mendelssohns „Italienische Symphonie“ gegeben sind. In diesem Streichquartett war bei den InterpretInnen Kieko Miura und Mon-Fu Lee Hsu (Violine), Josefine Schäfer (Viola) und Nicola Pfeffer (Violoncello) deutlich die Betreuung durch Daniela Jung (Mitglied des BRSO) zu spüren, die ihre Wirkung nicht verfehlt hatte.
Christian führte uns in seiner Moderation nun vom „deutschen Mozart des 19. Jahrhunderts zum französischen“, nämlich zu Francois Devienne mit seinem Quartett für Fagott, Violine, Viola und Violoncello in g-moll. Devienne, selbst Fagottist, Flötist und Komponist, hatte drei Quartette für diese Instrumente geschrieben. Christian verriet uns, dass Isa Tavares (Fagott) sich dieses Werk ausgesucht hatte, um ein abwechslungsreiches Programm zu bieten und gleichzeitig mit dem Fagott die reine Hauptstimme spielen zu können (Fagott mit Streichern statt mit Bläsern). Die Spielfreude, die das Quartett (Isa Tavares-Fagott, Sheng-Fang Chiu-Violine, Celia Eliaz-Viola und Nicola Pfeffer-Violoncello) hierbei zeigte, begeisterte das Publikum, das sich mit langem Beifall für dieses selten aufgeführte Werk bedankte. Hier bewies sich wieder einmal mehr, dass die behutsame und intensive Probenarbeit, in diesem Fall mit dem Solo-Fagottisten des BRSO, Marco Postinghel, immer wieder von Erfolg gekrönt ist und den jungen MusikerInnen auf ihrem Weg in ihre nicht einfache Zukunft Sicherheit und Selbstvertrauen schenkt.
Die größte Überraschung aber kam zum Schluss: Zusammen mit seinem Bläser-Kollegen Javier Lasarte Puyuelo (Trompete) zog Christian Freimuth auf der Tuba in den „Children of Sanchez“ des 1940 in Rochester (USA) geborenen Chuck Mangione alle Register und beide Musiker zeigten einen umwerfenden Abschluss als Finale eines tollen Abends. Dass der junge Trompeter dieses Stück voller Schwung und Temperament selbst für Trompete und Tuba transkribiert hatte, (nach einem Blechhauf´n Arrangement), ging in dem Jubel des begeistert applaudierenden Publikums fast unter.
Nachdem sich der FSO-Vorsitzende Wolfgang Gieron bei unserer Präsidentin für ihre immer wiederkehrende Gastfreundschaft mit einem noch frühlingshaft anmutenden Strauß bedankt hatte, überraschte Herzogin Anna nicht nur mit ihren unnachahmlichen „Überlebenspaketen“ für die Mitwirkenden, sondern lud auch noch alle Anwesenden zu einem Umtrunk in das Vestibül ein. Dort konnten sich die Gäste – darunter auch neun JUNGE FREUNDE des FSO – noch lange bei dieser heiteren und gelösten Nachfeier mit den AkademistInnen und ihren beiden unermüdlichen Akademie-Leiterinnen Bettina Binder und Luisa Fischer unterhalten.

Text: Barbara Klingan
Fotos: Ulrike Mosbach

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